Du suchst einen Weg dich effektiv zu entspannen und willst eine Entspannungstechnik, wie autogenes Training (AT) oder progressive Muskelrelaxation (PMR), lernen. Du weißt aber noch nicht welche Technik wie genau funktioniert oder welche effektiver ist bzw. besser zu dir und deinen Bedürfnissen passt.
Dann bleib dran.
Unterschiede zwischen AT und PMR
Autogenes Training ist eine passive Entspannungstechnik. Das bedeutet, dass die Entspannung durch Autosuggestionen mental im Kopf beginnt und sich dann auf den Körper überträgt. Die Autosuggestionen beginnen mit der Ruhe Formel, die den Geist beruhigt und machen dann weiter mit der Schwere und Wärme Formel welche den Körper entspannen.
Die progressive Muskelentspannung hingegen ist eine aktive Entspannungstechnik. Da die Entspannung durch aktives tun hervorgerufen wird. Dies funktioniert über das An und Entspannen der einzelnen Muskelgruppen. Was zuerst für eine körperliche Entspannung sorgt, welche sich dann auf den Geist überträgt.
Anwendungsgebiete
Ein weiterer Unterschied findet sich in den Anwendungsgebieten. AT eignet sich hervorragend zum Stressabbau welcher Nachhaltig die Stressresistenz erhöht. Daher wird AT auch bevorzugt in der Psychotherapie für die Burn-out Prävention genutzt. Sowie zum Lösen von geistigen Blockaden und zur Behandlung von psychosomatischen Beschwerden.
PMR dagegen findet seine Anwendung im direkten Stressabbau und zur Behandlung von Angststörungen, da es bei Stress und Panik leichter angewendet werden kann.
Das liegt daran, da Angst oder Stress im Geist entsteht und PMR über körperliche Reize zur geistigen Entspannung führt. Somit konzentriert der Betroffene sich auf das An und Entspannen der Muskulatur wodurch der Fokus nicht mehr auf dem geistigen Stress liegt. So baut der aktuelle Stress sich schnell ab.
Da bei AT die Entspannung im Kopf beginnt, bedarf es etwas Übung um in Stresssituationen zur Ruhe zu kommen.
Da kommen wir auch schon zum nächsten Aspekt.
Der Schwierigkeitsgrad
Beide Entspannungstechniken sind hervorragend für Anfänger geeignet.
PMR
PMR ist von beiden die leichter zu erlernende Methode, da man seine Aufmerksamkeit auf der Körper lenkt und somit einen physischen greifbaren Körper hat. Den man fühlen kann. Durch die Einbindung des kinästhetischen Sinnes fällt es vielen leichter die Konzentration aufrecht zu halten, da die Gefahr des geistigen Abschweifens viel geringer ist
AT
Beim AT bedarf es etwas Übung bei der Sache zu bleiben, da die einzigen Hilfsmittel Suggestionen und Visualisieren sind und sich alles erst einmal nur im Geiste abspielt.
Wo der Verstand alle möglichen Ideen und Fantasien hat, die Er uns gerne präsentiert. Und so unsere Konzentration von den Suggestionen abschweifen lässt.
Die Vor- und Nachteile
Kommen wir nun zum letzten Punkt die Vor- und Nachteile
AT
Autogenes Training hat den großen Vorteil, das du nach etwas Übung kaum noch anfällig für Stress bist und man so entspannt durch den Alltag kommt.
Zudem bietet AT mit den Suggestionen und dem Visualisieren die Möglichkeit innere negative Glaubenssätze zu ändern und sich so positiv umzuprogrammieren, was sonst nur in der Hypnose möglich ist.
Der Nachteil ist allerdings, dass es einiges an Übung bedarf um durch AT auf Dauer Stressresistenter zu werden. Ebenso bedarf es einiges an Zeit um durch komplexere Autosuggestionen und dem Visualisieren sich Selbst umzuprogrammieren. Man spricht hier von ca. 7 Wochen um autogenes Training gut zu beherrschen.
PMR
Die progressive Muskelentspannung hat den Vorteil, dass sie wie gesagt viel leichter zu erlernen ist und mal schnell, ohne viel Ruhe haben zu müssen, auf der Arbeit bei starkem Stress, oder bei Panikattacken angewandt werden kann. Um so sich so schnell zu beruhigen.
Der Nachteil ist halt, dass die Entspannung nur kurzfristig anhält und somit nur eine Symptombekämpfung anstatt eine Ursachenbekämpfung ist.
Fazit: AT oder PMR
Wer eine Entspannungstechnik lernen möchte um langfristig entspannter und stressresistenter zu werden und vorhat durch komplexere Suggestionen körperliche Beschwerden und geistige Blockaden zu lösen. Dabei keine scheu hat etwas Zeit und Ruhe in das Üben dieser Technik zu investieren. Dem kann ich das autogene Training gut empfehlen.
Wenn du allerdings eine Entspannungstechnik suchst, um spontane Panikattacken oder starke Schübe von Stress in den Griff zu kriegen und nicht so viel Zeit in das Üben stecken möchtest, dann ist die progressive Muskelentspannung genau das richtige für dich.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Einsicht in die beiden Entspannungstechniken geben und wünsche dir viel Erfolg beim Erlernen einer oder beider Techniken.
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Noch einmal zusammengefasst:
Autogenes Training | Progressive Muskelentspannung | |
---|---|---|
Methode | -Passive Entspannungstechnik -Autosuggesteionen | -Aktive Entspannungstechnik -Anspannen und Entspannen der Muskulatur |
Anwendungsbereiche | -Bunrout Prävention -Stressabbau -Konzentrationssteigerung -Glaubenssätze ändern | -Stressabbau -Hilfe bei Panikatacken |
Schwierigkeit | -Für Anfänger geeignet Schwierigkeit kann erhöht werden | -Leichter zu erlernen |
Vorteile | -Ursachen Bekämpfung -Kann Stufenweise den eignen Vorstellungen angepasst werden | -Leicht im Alltag anwendbar. -Kurze Einheit reicht um Energie aufzuladen - Panik Attacken bekämpfen -leichter zu Lernen |
Nachteile | -Bedarf mehr Übung um alle Vorteile zu nutzen | -Symptom Bekämpfung - Nur zur spontanen Entspannung geeignet |